Samstag, 2. Juli 2016

Drums along the Mohawk - Schon wieder Swinetown

Today you can read my report about a AWI skirmish game, we played some weeks ago, using again the Triumph&Tragedy ruleset.
Loyalist rangers of the King’s Royal Yorkers, accompanied by three indian warbands had a new order:
The rebells catched some loyalist spies, and now it’s up to you to free them.
In the first rounds the loyalists reached the village of Swinetown, giving fire to the various rebell troops.
Melee attacks failed. The first indian warband fled from the gaming table.
Meanwhile the rebell troops tried to find their way offboard: The main aim was to secure the spies.
The KRY commander had a brilliant idea: Just cut a tree and entrench yourself behind it.
From here two indian warbands and the commander gave fire.
But the result wasn’t so good to mention.
So the rebells made their way over the bridge. And they fire back.
A melee attack of the Kings Royal Yorkers was hit back by an english officer.
He was the hero of the game, breaking the attack and winning the scenario.
Next time we will try another scenario. Maybe settled in FIW.
The fluff of T&T is best represented in settings with Hollywood like heros. So Magua, Hawkeye, Unkas and Chingachgook had to be painted.
We will see.


Wir waren wieder auf dem Weg ins Mohawktal. Wir, das war mein Trupp der Royal Yorkers sowie drei Warbands unserer indianischen Freunde. Geführt wurden wir von Major Higgins, einem alten Holzfäller, der mittlerweile seinen Weg zu unserer Truppe gefunden hatte.
Higgins war ein ziemlich unkonventioneller Mensch. In einem regulären britischen Regiment wäre ein solcher Mann niemals, niemals Kommandeur einer Einheit geworden. Dafür war er, ich will es mal so sagen, viel zu speziell.
Higgins stammte aus irgendeinem, völlig unwichtigen Adelsgeschlecht der schottischen Lowlands und hatte sein Glück in Amerika versucht. Dabei verdingte er sich in den verschiedensten Berufen. Irgendwann einmal am Lagerfeuer hatte er uns erzählt, dass seine schönste Zeit in den kanadischen Wäldern gewesen sei: Dort hatte er sich mit Fallenstellen, Pelztierhandel und Baumfällen seinen Lebensunterhalt verdient.
Merkwürdig für einen Adligen. Aber wie gesagt, wer ihn kannte, hätte in ihm nie den Sprössling irgendeines Adelsgeschlechts vermutet.
Higgins war empört als er hörte, dass sich die Kolonien im Aufstand befanden. In seiner Familie hatte man schon immer zu England gehalten. Immerhin war er ein überzeugter Lowlander und schaute voller Verachtung auf seine kiltbehangenen Landsleute herab, die ja erst zu seines Vaters Zeiten wieder einmal einen Aufstand gewagt hatten.
„Na und jetzt kämpfen sie wieder auf unserer Seite. Verdammt. Wer soll den Burschen trauen. Bilder von Ihren Erfolgen wird es eh keine geben, weil sie keine hatten und keine haben werden.“
Ja das pflegte er zu sagen, während er sich dabei fröhlich und lachend auf die Schenkel klopfte.
Higgins war merkwürdig.
Man wusste nicht, ob er die amerikanischen Rebellen oder seine schottischen Landsleute aus dem Norden mehr hasste.
Meine Yorkers waren ein eingespieltes Team, und ich war froh ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein.
Was immer schwierig einzuschätzen blieb, war unser indianischer Verbündeter. Sicherlich. Ich habe viele dieser Heiden respektieren gelernt, waren sie mir doch Blutsbrüder, Kameraden in schlechten Tagen.
Die drei Warbands, die aber nun mit uns zusammen waren, wurden von neuen Anführern befehligt, und wir wussten nicht, was uns erwartete.
Der eine der Anführer, man erkannte ihn an der großen Streitaxt, die er nicht nur mit sich trug, sondern bei jedweder Gelegenheit auch drohend in die Luft reckte, war ziemlich jung, aber auch ziemlich ungestüm. Na hoffentlich muss der nicht meine Flanke decken, dachte ich mir bei der ersten Begegnung.
Als ob ich es geahnt hätte!
Die beiden anderen Trupps erschienen mir ziemlich behäbig für Wilde. Aber nun ja.
Man konnte sich seine Verbündeten nicht aussuchen.
„Immer noch besser als Highlander“, hörte ich Higgins in meinem Gehirn murmeln.
Als Higgins uns das Ziel mitteilte, glaubte ich nicht richtig zu hören: Swinetown.
Schon wieder Swinetown. Hatte es denn nicht schon beim letzten Mal gereicht?
Er erklärte uns warum wir schon wieder dahin sollten:
Die Rebellen hatten uns ja beim letzten Mal in der Stadt überrascht, und wir konnten noch einmal geradeso fliehen.
Na und wie es in einem Bürgerkrieg so ist – denn nichts anderes war diese verdammte Rebellion – hatten wir damals den Informanten der Rebellen wegbringen wollen, na und jetzt wollten die Rebellen eben unseren Informanten wegbringen, den sie mittlerweile enttarnt hatten.
Eine komplizierte Welt.
Das konnten wir natürlich nicht zulassen, denn der Informant hatte einfach zu viele Informationen über unsere geplanten Unternehmungen im Mohawk Tal.



Als wir uns dem Dorf näherten, teilte Higgins unsere Truppe. Er wusste, dass er sich auf mich verlassen konnte. Deshalb bewegte sich mein Trupp Yorkers vom Südwesten kommend auf das Dorf zu.




Von Südosten kam die Warband mit dem hitzigen Anführer: Ich hatte es befürchtet. Er sollte meine Flanke decken.

Auf der anderen Seite des Flusses wollte Higgins sich nach vorne schleichen. Ja so war er. Tief in seinem Herzen ein Trapper, ein Fallensteller, ein Ranger eben.
Er liebte Einzelaktionen.

Die offizielle Begründung dafür war natürlich, dass er die beiden anderen Warbands zu kontrollieren habe, die kurz nach ihm von Nordwesten kommend, das Dorf sichern sollten.
Nun denn.
Wie wir später erfahren konnten, lag meinen Yorkers ein sehr starker Trupp Rebellen gegenüber.
Direkt neben diesem in der Dorfmitte waren die Informanten der Rebellen zusammengetrieben und unter Bewachung gestellt worden.


Etwas weiter östlich, aber noch auf meiner Seite des Flusses, gab es noch einen anderen Rebellentrupp, den ich allerdings von meinem Beobachtungsposten aus zunächst gar nicht sehen konnte.

Auf der anderen Seite des Flusses war nur eine Rebelleneinheit, also eigentlich eine einfache Aufgabe für Higgins und seine Indianer. Nun denn.

Der Angriff ist eigentlich leicht erzählt. Irgendwie war dieser Boden auf dem wir uns weiterbewegten nahezu weglos wegen der schweren Regenfälle, die in den letzten Tagen über dem Dorf niedergegangen waren. Nur schleppend kamen wir voran.
An meinem rechten Flügel tauschten die Wilden ein paar Schüsse mit den Siedlern aus. Es war klar, dass dies dem Häuptling nicht genug war. er stürzte sich mit seinen Kriegern in den Nahkampf. Dieser brandete auf. Dann fiel er wieder in sich zusammen; um kurze Zeit später wieder aufzubranden.


Von meinem Beobachtungsposten sah es so aus, als wenn der Nahkampf Stunden dauern würde. So als ob sich die Gegner erst einmal beraten mussten, ob, wann und vor allem wie ein Nahkampf zu führen war.


Das Endergebnis war niederschmetternd. Zwar verloren die Rebellen die Hälfte ihrer Männer, aber unsere Verbündeten waren komplett vernichtet. Komplett, inklusive dem heißblütigen Anführer.


Immer muss man den Dreck alleine machen, schoss es mir durch den Kopf.
Mittlerweile hatten wir festeren Grund erreicht und  nahmen an einem Weidezaun Aufstellung. Von hier beschossen wir den Gegner.

Der wiederum begann sich zurückzuziehen, wobei ihn der Trupp mit den Gefangenen noch begleitete.

Ich nahm mein Fernrohr heraus, ein Geschenk meines Vaters, das mir schon tolle Dienste geleistet hatte, und schaute was am anderen Ufer passierte.
Plötzlich sah ich Higgins. Hinter ihm bewegten sich Indianer.
Aber was machte er da?
Er schoss, ich sah einen Rebellen auf einer Brücke umfallen. Dann hantierte er an einem Baum herum. Er hackte da irgendwie drauf ein, gebärdete sich wie ein Wilder.
Jedenfalls fiel der Baum und die Indianer machten einen Schritt nach hinten.
Ja, ja.
So war er. Higgins und seine Alleingänge.
Später erzählte er mir, dass das ziemlich einfach gewesen sei. Der Baum war total morsch im unteren Bereich, und es war ein leichtes ihn zu Fall zu bringen.
So bildete er aber eine phantastische Sperre hinter der sich Higgins und die indianischen Verbündete sicher verschanzen konnten.

Der Vorteil: Die Rebellen konnten jetzt nur einen bestimmten Weg vom Schlachtfeld nehmen, und die Indianer konnten sie flankierend beschießen. Leider klappte das Ganze nicht so, wie man sich das vorgestellt hatte.
Aber so ist halt Krieg.






Ich war mittlerweile mit meinen Männern über den Zaun geklettert und nach vorne gestürmt. Vorsichtig sprangen wir um die Ecke des ersten Hauses am Ortseingang. Die Rebellen in meiner Seite versuchten uns zu beschießen, waren aber wohl noch zu geschafft vom Nahkampf.
Ich legte an und schaute die Hauptstraße entlang.

Vor mir die fliehenden Trupps der Rebellen. In ihrer Mitte die Informanten, die es zu retten galt.
Und dann sah ich ihn … da war er wieder dieser Bürgermeister mit dem Hut und er winkte. Ich war kurzfristig am Überlegen meine Waffe herumzureißen und abzudrücken.
Ich ließ es.
Denn plötzlich sah ich noch jemand anderen. Auch er war wieder da.
Der fürchterliche Kommandeur der Rebellen. Derjenige, der beim letzten Mal meinen Trupp ganz alleine angegriffen hatte.
Der Kerl mit dem Sponton.

Wir eröffneten sofort das Feuer.
Keine Wirkung.
Zwei Rebellentrupps deckten die Gefangenen. An diese kamen wir jetzt nicht dran.
Ich befahl:
„Lass uns diesen Offizier schnappen. Auf in den Nahkampf. Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu.“
Wir stürmten nach vorne, meine Männer liefen los … und dann,
dann bekamen sie Angst. Einfach nur Angst.
Ich konnte sie nicht aufhalten. Brüllte vorwärts; aber, alleine konnte ich auch nichts ausrichten, und ich lief dann auch.
Ich gebe es zu, und ja, ich schäme mich auch dafür. Wir rannten weg.
Der Kerl mit dem Sponton hatte gesiegt.




Vielleicht wäre es wirklich besser gewesen, Higgins hätte uns unterstützt.
Vielleicht wäre es wirklich besser gewesen, wir hätten mehr Wilde auf unserer Seite gehabt.
Vielleicht wäre es wirklich besser gewesen, Higgins hätte den Baum nicht gefällt.
Vielleicht wäre es wirklich besser gewesen, der Nahkampf wäre anders verlaufen.
Vielleicht wäre es wirklich besser gewesen …
Aber was soll es.
Es ist müßig darüber zu diskutieren.
Die Rebellen entwischten uns.
Jetzt sitze ich hier in der Arrestzelle während ich diese Zeilen schreibe, und warte auf meine Verhandlung.
Ich bin gespannt, wie sie ausfallen wird.

Das war der Kurzbericht unseres letzten Spiels. Es war wirklich leicht chaotisch.
So ganz konnten unsere Ideen nicht verwirklicht werden.
Nach dem Spiel blieb wiederum ein fader Beigeschmack hinsichtlich der Regeln übrig.
Das lag aber nach meiner Meinung an dem Setting, nicht an den Regeln im speziellen.
Man muss festhalten, dass wir ja ohne ECHTEN Helden gespielt haben. Auch wenn ich es oben in meinem Bericht so darstelle.
Es fehlte da einfach der Fluff, der T&T ja so charmant macht. Die „Helden“ wurden nicht als solche erkannt, und das nimmt dem Spiel dann einiges.
Ich denke beim nächsten Mal verlagern wir das Ganze doch in den FIW, und ich bringe Magua, Hawkeye, Unkas und Chingachgook mit.
Oder aber, wir wenden uns ganz anderen Schauplätzen zu.
Mal sehen.



2 Kommentare:

  1. Sehr schöner und anschaulicher Bericht! Toll in Szene gesetzt. Gerne mehr davon.

    AntwortenLöschen
  2. Hi,
    danke Dir. Das nächste Spiel ist gespielt. Aber diesmal in einer anderen Epoche. Der Bericht wird folgen.

    AntwortenLöschen